09 Okt. 2021 Canyon.com
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Paris Roubaix 2021

Mathieu van der Poel auf dem Podium bei epischem Klassiker.

Paris Roubaix 2021 Paris Roubaix 2021 | © Tino Pohlmann

Die 118. Austragung von Paris-Roubaix wird die Radsport-Community so schnell nicht vergessen. Ganze 903 Tage mussten Fahrer und Fans seit der letzten Ausgabe des Klassikers warten – und das Warten hat sich gelohnt.

Bereits am Samstag startete die Königin der Klassiker mit einer Premiere: Unter dem Titel Paris-Roubaix Femmes wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung ein Frauenrennen ausgetragen. Ähnlich wie man es von den Männerrennen kennt, zeigte sich schon auf den ersten Kilometern, warum die Hölle des Nordens zum Synonym für Paris-Roubaix geworden ist: eine Streckenführung über schmale, teils schlammige Gassen, unzählige Zuschauer am Straßenrand und dazu die kräftezehrenden Kopfsteinpflaster-Passagen.

Wie brutal schwer das Rennen ist, und dass auch eine gute Portion Glück an diesem Tag dazugehört, zeigte das Beispiel Kasia Niewiadoma: Als WM-Dritte kam die 27-Jährige von CANYON//SRAM Racing eine Woche nach der Weltmeisterschaft in Topform und mit großen Ambitionen nach Compiègne, doch ein Sturz in der frühen Phase des Rennens machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Schlammbedeckte Fahrer als moderne Gladiatoren

Im Männerrennen am Sonntag waren die Bedingungen noch eine Spur widriger als bei den Frauen. Die erste verregnete Ausgabe von Paris-Roubaix seit 2002 verwandelte die Veranstaltung in ein episches Spektakel – zumindest für die Zuschauer am Fernseher. Auf der Strecke entwickelte sich ein fesselndes Ausscheidungsfahren, das teils dramatische Bilder von schlammbedeckten Fahrern, feststeckenden Teamfahrzeugen und umkippenden Kamera-Motorrädern lieferte.

Fast 260 km Gesamtdistanz, davon 55 km über die legendären Pavé-Sektoren wie Mons-en-Pévèle, Trouée d’Arenberg und Carrefour de l’Arbre, die sich durch den Regen in einen glitschigen Schlammparcours verwandelten, dazu immer wieder der starke Gegenwind: Kilometer für Kilometer zog das Rennen den Fahrern unbarmherzig ihre Energie aus den Körpern.

Podium zum Debüt für Mathieu van der Poel

Die extrem schwierigen Bedingungen spielten Mathieu van der Poel in die Karten. Neben seiner herausragenden körperlichen Leistungsfähigkeit ist der viermalige Cylocross-Weltmeister auch für seine einzigartige Radbeherrschung bekannt. Genau das sind die Attribute, die es braucht, um bei Paris-Roubaix erfolgreich zu sein.

Zudem erfreut MVDP die Radsport-Fans immer durch seine offensive Fahrweise, die jederzeit auf Sieg ausgerichtet ist. Taktische Versteckspielchen sind ihm fremd. Er versucht, den Rennen seinen Stempel aufzudrücken, immer bereit, alles aus seinem Körper herauszuholen. Agieren statt reagieren heißt seine Devise.

Und genau dies bekamen die Fans an der Strecke und am Bildschirm auch bei MVDPs Debüt bei Paris-Roubaix geboten. Fast hätte es gleich bei seiner ersten Teilnahme zum begehrten Pflasterstein gereicht. Im Schlusssprint der Spitzengruppe im berühmt-berüchtigten Velodrome von Roubaix sicherte sich der Niederländer vom Team Alpecin-Fenix auf seinem Canyon Aeroad CFR einen hervorragenden dritten Platz auf dem Podium.

MVDP: Eine Austragung zum Einrahmen

Völlig ausgepowert lag MVDP nach der Zieldurchfahrt minutenlang im Velodrome. "Es war sehr hart, aber diese Austragung von Paris-Roubaix ist eine, die man einrahmen kann und nie vergessen wird", schilderte Mathieu seine Erlebnisse an diesem Tag.

"Ich bin stolz, bei meiner ersten Teilnahme gleich auf dem Podium zu stehen. Die Beine waren am Ende einfach leer. Ich war die letzten 30,40 Kilometer am Limit. Das Finale war sehr lang und hat am Ende seinen Tribut gefordert. Aber es war ein schönes Rennen und ich konnte so fahren, wie ich es gerne tue. Ich bin stolz, dass ich bei meiner ersten Teilnahme auf dem Podium stehen kann.“

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