Bikepacking-Route planen: Vom ersten Gedanken bis zur perfekten Tour
Du träumst von deinem nächsten großen Abenteuer? Schnapp dir eine Karte und etwas Inspiration – Canyon hilft dir Schritt für Schritt bei der Routenplanung für deine nächste Bikepacking-Tour.


Jedes Bikepacking-Abenteuer beginnt mit der durchdachten Routenplanung. Dieser Prozess erfordert Kreativität, Ressourcenmanagement und das richtige Gleichgewicht zwischen ambitionierten Zielen und realistischer Einschätzung. Die perfekte Route kombiniert Herausforderungen mit purem Fahrspaß. Ob Solo-Abenteuer oder Gruppentour – eine gründliche Planung bedeutet, dass du alle wichtigen Aspekte berücksichtigst. So erstellst du eine Bikepacking-Route, die perfekt zu dir und deinen Erwartungen passt.
Inhalt
Bikepacking-Routenplanung: Der optimale Einstieg
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du starrst fasziniert auf eine Stelle auf der Karte, die du unbedingt erkunden möchtest, aber du weißt nicht genau, wie du anfangen sollst? Deine Neugier bringt dich nur bis zu einem gewissen Punkt. Um das Beste aus deinem Bikepacking-Abenteuer herauszuholen, brauchst du eine durchdachte Route. Sie sollte zu deinem aktuellen Fitnesslevel, deiner verfügbaren Zeit, deinem Budget und deinen bisherigen Erfahrungen passen.
Routenziele und Geländevorlieben festlegen
Stelle dir zunächst die grundlegende Frage: Welchen Zweck verfolgst du mit dieser Tour? Willst du Abenteuer erleben? Suchst du eine sportliche Herausforderung? Oder brauchst du entspannte Erholung in der Natur? Diese fundamentale Entscheidung beeinflusst alle weiteren Planungsschritte – von der täglichen Kilometerleistung bis zur Auswahl von Fahrrad und Ausrüstung.
Überlege dir als Nächstes, auf welchem Gelände du unterwegs sein möchtest. Jede Umgebung und jeder Untergrund erfordert bestimmte Fähigkeiten und Ausrüstung. Für eine Bergroute brauchst du gut trainierte Kletterbeine und technische Fahrkünste, während eine Wüstentour außergewöhnliches Flüssigkeitsmanagement und Hitzetoleranz erfordert. Deine Geländevorlieben bestimmen auch, welches Fahrrad du nutzt.
Canyon bietet eine breite Palette von Fahrrädern für jedes Terrain. Planst du beispielsweise spannende Abenteuer mit anspruchsvollem Gelände? Hier könnten Mountainbikes für den Cross-Country-Einsatz wie das Grand Canyon oder das Exceed perfekt passen. Suchst du ein Fahrrad, das wirklich alle Terrains bewältigt und dich trotzdem rasant vorwärtsbringt? Gravel Bikes wie das Grizl oder Grail werden genau dafür entwickelt. Oder möchtest du ausschließlich auf Asphalt bleiben? Dann kommt ein langstreckenspezifisches Rennrad der Endurace-Reihe infrage. Wenn du Hilfe bei der Wahl des richtigen Bikepacking-Bikes brauchst, lies unseren Ratgeber zum Thema oder nutze die praktischen Bikefinder und das Vergleichstool.
Realistische Ziele für dein Bikepacking-Abenteuer setzen
Auch wenn es offensichtlich klingt, solltest du bedenken: Alle Berichte, die du im Vorfeld liest, basieren auf der individuellen Fitness und Bikepacking-Erfahrung der jeweiligen Person. Lass dich gerne inspirieren, aber kopiere nicht alles eins zu eins. Ist Bikepacking noch Neuland für dich? Dann starte mit einer Tour über zwei bis drei Tage, um deine Ausrüstung und die Planung zu testen, bevor du längere Abenteuer angehst.
Je schwerer deine Ausrüstung ist, desto langsamer ist dein Fahrtempo. Wenn du auch noch Höhenmeter überwinden willst, wird die Tour zu einer echten Herausforderung. Deine Route sollte zu deinem Fahrlevel passen. Berücksichtige auch, dass du von Tag zu Tag müder wirst.
Grundlegende Überlegungen zur Bikepacking-Routenplanung
Passe die Länge der Route an deine verfügbare Zeit an. Rechne vom Ende her und berücksichtige dabei Puffertage für An- und Abreise, wetterbedingte Verzögerungen und mechanische Probleme mit dem Fahrrad. Falls du einer Route aus dem Internet oder einem Erfahrungsbericht folgst, kannst du diese jederzeit an deine Bedürfnisse anpassen.
Das Gelände beeinflusst erheblich, wie lange deine Fahrt dauert. Hügeliges Terrain, besonders mit Gepäck abseits der Straße, bremst dich aus. Eine Strecke, die auf relativ flacher Route ohne Wind 4 Stunden dauern könnte, kann bei steilerem Terrain oder Gegenwind schnell 7 Stunden in Anspruch nehmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Bikepacking-Routenplanung ist die Jahreszeit. Hochgebirgspässe können im Winter unpassierbar sein, Wüstenrouten im Sommer gefährlich.
Während meiner Weltumrundung habe ich meinen Tourabschnitt durch Australien bewusst im dortigen Winter geplant, da der Wind in der Wüstenregion günstig steht und ich nicht gerne in der größten Hitze fahre. Ebenso plante ich meinen Rekordversuch durch den indischen Himalaya direkt nach der Eröffnung der Hauptstraße. Ich ging davon aus, dass größere Probleme zu diesem Zeitpunkt bereits behoben waren. So erwartete ich weniger Erdrutsche und Straßensperrungen, als es auf dieser Strecke üblich ist.
Hilfsmittel für die Bikepacking-Routenplanung
Im Idealfall nutzt du sowohl digitale Karten als auch Papierkarten für die Planung und Navigation deiner Bikepacking-Route. Digitale Karten sind besonders hilfreich bei der Routenberechnung und Echtzeitnavigation. Papierkarten sind wichtig als Backup-Lösung. Zusätzlich ermöglichen sie dir einen besseren, großflächigen Überblick über deine Strecke.
Digitale Kartendienste
Komoot überzeugt mit einer intuitiven Bedienoberfläche und guten Community-Funktionen für die Routenplanung und den Austausch. Es liefert detaillierte Oberflächeninformationen und Community-gesteuerte Entdeckungen. Komoot eignet sich auch hervorragend für die Navigation unterwegs. Die Zeitschätzungen für die einzelnen Routen basieren auf deinem Leistungslevel und sind ziemlich genau.
Ride with GPS bietet ausgezeichnete Funktionen zur Routenerstellung mit erweiterten Analysen. Es ist zwar weniger intuitiv als Komoot, bietet dafür aber mehr Anpassungsmöglichkeiten und detaillierte Datenvisualisierung für Detailverliebte. Ride with GPS sagt dir auch, wie viele Anstiege deine Route enthält, wie lang diese sind und welche durchschnittliche Steigung sie haben.
Gaia GPS eignet sich besonders für die Backcountry-Navigation. Es bietet spezialisierte Overlays, was besonders wertvoll für öffentliche Landnutzungspunkte und Gebietsverwaltungsgrenzen ist. Außerdem hat es mehrere Kartenebenen, einschließlich topografischer Karten. Dadurch weißt du immer, auf welcher Höhenlage du unterwegs bist. In Peru hatte ich Gaia GPS immer griffbereit, weil ich dort konstant in größeren Höhen unterwegs war. Es war sehr befriedigend zu wissen, dass ich mich mit jedem Pedaltritt höher in die Berge kämpfte – in dünnere Luft und zu besseren Ausblicken!
Analoge Karten
Papierkarten bleiben unverzichtbar für dein Situationsbewusstsein. Sie zeigen große Gebiete auf einen Blick und helfen außerdem, alternative Strecken zu identifizieren, wenn digitale Geräte versagen. Besonders wenn Akkus leer sind, dienen sie als entscheidende Backup-Lösung in abgelegenen Gebieten. Obendrein ist es eine große Bereicherung, wenn du mit einer Papierkarte navigieren kannst. Dann kannst du dein Abenteuer auf sichere Art und Weise offline gestalten.
Satellitenbildauswertung
Kennst du das gelbe Figürchen auf Google Maps und Google Earth? Du kannst es im Vorfeld überall entlang deiner geplanten Route platzieren. Falls das nicht möglich ist, hilft oft auch das Hineinzoomen. Satellitenbilder zeigen dir die Beschaffenheit des Weges und können Aufschlüsse über die saisonale Wasserverfügbarkeit geben. Zudem erkennst du darauf Hindernisse, die auf Standardkarten nicht verzeichnet sind. Nutze immer mehrere Bildquellen und -daten, um die saisonalen Schwankungen von Bachläufen und Vegetation zu verstehen.
Viele stellen fest, dass 50 bis 80 Kilometer pro Tag ein guter Ausgangspunkt sind, besonders bei gemischtem Terrain und für Anfänger.Vedangi Kulkarni

Realistische Distanzen für Bikepacking-Touren planen
Deine Kilometerleistung hängt von verschiedenen Faktoren ab: deiner Grundfitness, der Geländeschwierigkeit, deinem Höhengewinn, dem Fahrrad- und Ausrüstungsgewicht sowie dem Wetter. Schätze deine Raderfahrung, Fitness und die Details deiner Route ehrlich ein.
Viele stellen fest, dass 50 bis 80 Kilometer pro Tag ein guter Ausgangspunkt sind, besonders bei gemischtem Terrain und für Anfänger. Wenn du mehr Erfahrung hast oder auf glatten Straßen unterwegs bist, kannst du die Kilometerzahl steigern. Denke immer daran: Anspruchsvolle Trails, Hügel oder unwegsame Oberflächen verlangsamen dein Tempo erheblich.
Bei der Bikepacking-Routenplanung zählt mehr als nur die Distanz. Höhengewinn, Oberflächenbeschaffenheit (Asphalt, Schotter oder technisch anspruchsvolle Trails) und das zusätzliche Gewicht deiner Bikepacking-Ausrüstung machen einen enormen Unterschied. Sogar das Wetter und die Tageslichtstunden spielen eine Rolle – kürzere Tage bedeuten weniger Fahrzeit und Wind oder Hitze zehren meist schneller an deiner Energie.
Falls du ein Smartphone benutzt, kannst du die Tageslichtstunden in der Wetter-App überprüfen. Plane auch Zeit für Fotostopps, Mittagspausen oder einfach zum Genießen der Landschaft ein. Sei großzügig bei deiner Zeitplanung und nimm dir nicht zu viel für jeden Tag vor.
Fange klein an: Beginne mit kürzeren Distanzen und steigere dich. Schließlich willst du nicht gleich am Anfang deines Bikepacking-Trips ausbrennen. Falls deine geplante Route durch die Wildnis oder menschenleere Gebiete verläuft, kannst du deine Ruhetage zum Ausgleich in Städten mit Annehmlichkeiten und Sehenswürdigkeiten gestalten.
Für bewährte Strategien zur Steigerung deiner Ausdauer schau dir unseren umfassenden Ratgeber zum Training für Langstreckenfahrten an.
Verpflegung, Flüssigkeitshaushalt und Unterkunft auf Langstrecken-Trips planen
Wenn du eine mehrtägige Bikepacking-Tour planst, sind die Grundlagen am wichtigsten – ausreichend Nahrung, Flüssigkeit und Erholung sind entscheidend für den Erfolg deiner Tour.
Verlässliche Wasserquellen finden
Egal, wo du unterwegs bist, du musst deine Wasserflaschen und/oder Trinkblasen nachfüllen. Das muss nicht kompliziert sein. Finde natürliche Wasserquellen wie Flüsse oder Seen entlang deiner Route. Manche Apps verzeichnen sogar öffentliche Wasserstellen.
Während des TCR (einem Ultradistanz-Radrennen quer durch Europa) nutzte ich beispielsweise Komoot für die Navigation in Spanien und ließ mir gezielt Wasserstellen anzeigen, sodass mir praktisch nie das Wasser ausging. Plane deine Tage so, dass du regelmäßig Wasser nachfüllen kannst. Am einfachsten geht das an öffentlich zugänglichen Orten wie Tankstellen, Restaurants oder Supermärkten. In Frankreich hat jeder Friedhof irgendwo einen Wasserhahn. So befremdlich es klingt, das kann das eine große Hilfe sein.
Planst du eine Bikepacking-Tour in eher abgelegene Gebiete? Nimm einen Wasserfilter oder Aufbereitungstabletten mit, um Wasser aus Bächen oder Seen zu reinigen! Gehe immer auf Nummer sicher: Fülle Wasser auf, wann immer sich die Gelegenheit bietet, nimm eine extra Wasserblase für trockene Streckenabschnitte mit und verlasse dich nie auf einen Bach oder Brunnen, den du noch nie gesehen hast.
Plane bei hohen Temperaturen n Temperaturen etwa 0,75 bis 1 Liter pro Fahrstunde und campe möglichst in der Nähe von Wasserquellen. Das erleichtert deine Abende, weil du am Ende des Tages und morgens früh nicht nach einer Wasserquelle suchen musst. (Baue dein Zelt aber nicht so nah am Wasser auf, dass du damit wegschwimmst, falls der Wasserspiegel steigt).
Campingplätze und Übernachtungsstopps beim Bikepacking planen
Abwechslung ist gut bei der Übernachtungsplanung. Auch wenn du überwiegend zelten möchtest, plane gelegentlich auch eine Übernachtung in einem Hostel, einer Pension oder sogar in einem Hotel ein, etwa wenn das Wetter umschlägt oder du eine Duschpause brauchst. Schaue nach festen Campingplätzen entlang des Weges und überprüfe besonders in der Hauptsaison, ob du vorher buchen musst. Camping ist eine großartige Möglichkeit, wenn du deine Bikepacking-Tour mit kleinem Budget gestaltest. (Weitere Tipps findest du in unserem Ratgeber zu diesem Thema.)
Denke auch an Backup-Optionen für die Übernachtungen. Apps wie iOverlander helfen dir, gute Stellen zum Wildcampen zu finden (wo dies erlaubt ist). Prüfe im Vorfeld deiner Reise die regionalen Regeln zum Wildcampen. In Deutschland ist Wildcampen grundsätzlich verboten, in anderen europäischen Ländern gelten unterschiedliche Regelungen. In Skandinavien ermöglicht das Jedermannsrecht weitgehende Freiheiten.
Egal, wofür du dich beim Camping entscheidest, hinterlasse den Ort immer besser, als du ihn vorgefunden hast – das ist die goldene Regel beim Wildcamping. Noch besser als das bekannte „Leave-No-Trace-Prinzip“ ist es also, sogar positive Spuren zu hinterlassen.
Erkundige dich bei Übernachtungen im Hotel vorher, ob es eine Möglichkeit gibt, dein Fahrrad im Gepäckraum oder an einem anderen Ort im Gebäude abzustellen. Packe deine Bikepacking-Taschen dementsprechend. Unter Umständen darfst du das Fahrrad sogar mit ins Zimmer nehmen! In Deutschland gibt es viele fahrradfreundliche Hotels, besonders entlang bekannter Radwege. Bett+Bike-Unterkünfte sind besonders gute Anlaufstellen, weil der ADFC sie nach bestimmten Qualitätskriterien zertifiziert. Sei rücksichtsvoll und mach dein Fahrrad möglichst sauber, bevor du es irgendwo im Gebäude unterbringst.
Verpflegungsplanung
Auch ohne Planung ist eines bei jeder Bikepacking-Tour sicher – du wirst dich immer auf deine nächste Mahlzeit oder den nächsten Snack freuen. Überlege im Vorfeld, wo du Lebensmittel und wichtige Artikel entlang der Route kaufen kannst. Schaue nach Städten oder Geschäften (oder im Notfall nach Tankstellen) entlang des Weges.
Verpflegung für mehr als zwei bis drei Tage dabeizuhaben, macht dein Fahrrad unnötig schwer und langsam. Recherchiere verfügbare Optionen – Supermärkte bieten bessere Auswahl und Preise, Kioske oder Tankstellen sind schneller zu erreichen, haben aber weniger Auswahl und sind teurer. Bei Langstreckentouren kannst du sogar Vorräte vorausschicken.
Denke bei Versorgungsstopps immer an deinen Kalorienbedarf. Nimm eine Notfallmahlzeit und zusätzliche Snacks mit. So bist du vorbereitet, falls ein Geschäft geschlossen hat oder du mehr Zeit bis zum nächsten Stopp brauchst. Du sparst Platz, wenn du den Inhalt größerer Packungen in Gefrierbeutel umpackst, die sich besser im Gepäck verteilen lassen. Plane deine Versorgung im Voraus, damit du nicht in Panik gerätst, wenn der Hunger einsetzt.

Sei bereit für dein nächstes Bikepacking-Abenteuer
Vorbereitung ist der Schlüssel, damit du die Fahrt genießt und dich nicht einfach nur durchkämpfst. Vom körperlichen Training für deinen Bikepacking-Trip bis zur Feinabstimmung deiner Ausrüstung –die Planung zahlt sich aus, je länger die Tour wird. So bist du entspannt und selbstsicher unterwegs.
Lokale Beratung und Community-Bewertungen
Das Internet weiß fast alles, aber die Einheimischen wissen oft noch besser Bescheid. Verlass dich aber nicht zu sehr auf einzelne Informationsquellen. Lokale Fahrradläden haben oft die aktuellsten Informationen zu Streckensperrungen und möglichen Gefahrenquellen. Nimm dir die Zeit, Foren oder Gruppen auf Social Media beizutreten. Hier kannst du erfahrene Bikepacker nach ihrem ehrlichen Feedback zu deiner gewählten Route oder nach allgemeinen Anfängertipps fragen. Viele helfen nur zu gerne.
Genehmigungen und Bestimmungen prüfen
Prüfe Genehmigungen und rechtliche Bestimmungen gründlich, da sie von Ort zu Ort erheblich variieren. Je nach Staatsbürgerschaft brauchst du möglicherweise ein Visum für das Land, das du mit deinem Fahrrad bereist. Du solltest alle nötigen Dokumente dabeihaben, um unerwartete Probleme zu vermeiden. Manche Gebiete haben auch saisonale Beschränkungen. Überprüfe außerdem, ob du das Gebiet im Zweifelsfall genauso leicht verlassen kannst, wie du hineinkommst.
Routen exportieren und teilen
Sobald du deine Route kartiert und überprüft hast, nutze Routenplaner wie Komoot oder Ride with GPS, um deine Wegpunkte zu setzen und deinen Plan zu verfeinern. Exportiere deine fertige Route als .gpx- oder .fit-Datei. Diese lädst du zur Navigation auf dein GPS-Gerät oder Smartphone.
Teile deine Route vor der Abreise mit vertrauenswürdigen Bekannten oder Familienmitgliedern, damit im Ernstfall jemand Bescheid weiß, wo du dich aufhältst. Falls du mit einer Gruppe unterwegs bist, sollten alle die Route auf ihren jeweiligen Geräten abspeichern.

Eine gut geplante Route bringt dich beim Bikepacking nur dann weiter, wenn du ihr auch folgen kannst. Eine zuverlässige Navigation hilft dir, auf Kurs zu bleiben, unnötige Umwege zu vermeiden und dich auf die Freude beim Fahren zu konzentrieren.
Smartphones sind praktisch für spontane Routenänderungen und ihre Bedienung funktioniert intuitiv. Allerdings lässt ihre Akkulaufzeit zu wünschen übrig (Navigation frisst besonders viel Energie) und sie gehen leicht kaputt. Auf meiner Weltreise 2018 hatte ich mein iPhone SE dabei und musste den Bildschirm viermal in verschiedenen Ländern wegen Wasserschäden austauschen lassen. Zieh deine eigenen Schlüsse daraus (und lerne aus meinen Fehlern).
Fahrradcomputer halten dagegen Wind und Wetter stand und der Akku hält viel länger. Dafür ist die Bedienung meist nicht so komfortabel. Viele kombinieren beides: den Fahrradcomputer als Hauptnavigation und das Smartphone als Backup mit der offline gespeicherten Route.
Verlasse dich nie nur auf ein System zur Routenplanung und Navigation. Probiere verschiedene aus und finde heraus, womit du am besten klarkommst.
Geräte unterwegs laden
Bei mehrtägigen Fahrten, auf denen Steckdosen knapp sind, musst du mit deinen Akkus und deinem Energieverbrauch haushalten. Für das Laden unterwegs gibt es Nabendynamos, Solarpanels und starke Powerbanks. Mit einem Fahrrad wie dem Grizl CF ESC w/ECLIPS musst du dir keine Sorgen um das Laden deiner Beleuchtung machen: Das aktuelle Grizl hat ein SON-Nabendynamo und Front- und Rücklichter von Lupine, die alle intern über die Canyon Blackbox verbunden sind. Es hat sogar einen USB-C-Anschluss, mit dem du deine Geräte laden kannst, auch wenn du dich nicht bewegst. Nur bestimmte Grizl-Modelle sind mit dem ECLIPS-System ausgestattet, aber diese Kombination aus Dynamo und Powerbank ist perfekt, wenn du in der Wildnis unterwegs bist.
Die Grizl-Reihe hat übrigens auch Full Mounty-Lenker, die dir verschiedene Griffpositionen ermöglichen. Außerdem hast du Platz für Aero-Extensions, einen Cargo-Käfig oder eine LOAD-Cockpit-Tasche. Dank der hochwertigen DT Swiss-Laufräder, Schwalbe Overland-Reifen, 54 Millimeter Reifenfreiheit für breitere Reifen und vielen Befestigungspunkten am Rahmen ist es eine echte Abenteuermaschine.
Nutze deine Ladepause effektiv, indem du Stopps in Cafés, Touristeninformationen oder anderen Orten mit Steckdosen auf deiner Bikepacking-Route einplanst. Falls du Platz hast, nimm mehrere Ladekabel mit, um unterschiedliche Geräte beim Essen gleichzeitig zu laden. Spare Strom, indem du dein Handy in den Flugmodus schaltest, die Helligkeit reduzierst oder Bluetooth und mobile Daten ausschaltest, wenn du sie nicht brauchst.

Typische Bikepacking-Fehler (und wie du sie vermeidest)
Kleine Fehltritte können schnell zu großen Problemen werden – von zu viel Gepäck bis zur Fehleinschätzung des Geländes. Aber die meisten Fehler kannst du mit der richtigen Planung deiner Bikepacking-Tour vermeiden.
Tägliche Kilometerleistung überschätzen
Deine Bikepacking-Reise soll Spaß machen und keine Qual sein. Plane Pufferzeit ein und überlege dir Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten, falls deine ursprünglichen Pläne zu hoch gesteckt waren. Schätze deine Stärken und Schwächen beim Radfahren realistisch ein und plane deine Tagesetappen entsprechend.
Kritische Ausrüstung vergessen
Natürlich willst (und kannst) du nicht deinen gesamten Hausstand mitnehmen, aber vergiss auch nicht die wichtigen Dinge. Dazu gehören: ein umfassendes Erste-Hilfe-Set, ein Unterschlupf für Notfälle (Zelt oder Plane), Reparaturwerkzeug und eine Backup-Navigation. Unsere Bikepacking-Packliste gibt dir wichtige Tipps zur Zusammenstellung deines Gepäcks. Lass deine Packliste am besten von jemandem überprüfen, der deine Route bereits gefahren ist.
Das Wetter unterschätzen
Einem aufziehenden Sturm kannst du nicht einfach davonfahren. Schau dir die typischen Wettermuster an und verfolge die aktuellen Vorhersagen für wichtige Orte entlang deiner Route. In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen – sei dir dessen bewusst. Plane alternative Routen ein und überlege dir vorher, wann du im Zweifelsfall umkehrst. Nach deinen ersten Bikepacking-Abenteuern wirst du ein ziemlich gutes Gespür fürs Wetter haben, aber überschätze dich dabei nicht.
Dein Bikepacking-Abenteuer kann losgehen
Eine gute Bikepacking-Route zu planen bedeutet, deinen verrücktesten Ideen einen sicheren Rahmen zu geben. Sie ist die Basis, die dir die Freiheit gibt, spontan zu sein und auf Unerwartetes einzugehen. Daher dient deine vorab geplante Bikepacking-Route lediglich als Richtlinie und Orientierungshilfe. Wenn du unterwegs etwas Spannendes entdeckst oder von etwas Interessantem hörst, das nur einen kleinen Umweg bedeutet, solltest du es dir nicht entgehen lassen. Es geht darum, ein großartiges Abenteuer zu erleben, nicht sklavisch einer vorgeschriebenen Route zu folgen.
Das richtige Fahrrad fürs Bikepacking macht den entscheidenden Unterschied. Komfort, Langlebigkeit und Vielseitigkeit sind genauso wichtig wie die Performance. Falls du unsicher bist, welches Fahrrad am besten zu deinen Abenteuern passt, schau dir unsere Kaufratgeber über Rennräder, Gravel Bikes und Mountainbikes an. Alternativ hilft dir das Bike-Finder-Tool bei der Suche oder du vergleichst verschiedene Modelle miteinander.
Mit der richtigen Ausrüstung packst du jedes Abenteuer. Eine gute Bikepacking-Route zu planen, bedeutet, deine spannenden Einfälle mit der richtigen Mischung aus Vorbereitung und Spontaneität in die Tat umzusetzen. Also, worauf wartest du noch? Dein nächstes Bikepacking-Abenteuer ruft.
Entdecke unsere Gravel Bikes
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Über die Autorin
Vedangi Kulkarni
Entdecke die inspirierende Geschichte von Vedangi Kulkarni, der jüngsten Frau, die allein und ohne Unterstützung um die Welt radelte. Die abenteuerlustige Ausdauersportlerin, Rednerin und Autorin ist auch Unternehmerin und Expeditionsleiterin. Wenn sie nicht gerade die Welt erkundet, vertieft sie sich in philosophische und naturkundliche Bücher oder erforscht die Arktis im Internet.