14 Okt. 2022 Canyon.com
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Q&A mit Valtteri Bottas

Valtteri Bottas ist jetzt offiziell Teil der Canyon-Familie. Wir haben den Rennfahrer getroffen, um ihn etwas besser kennenzulernen und um über seine Leidenschaft für den Radsport zu sprechen.

Q&A mit Valtteri Bottas Valtteri Bottas ist jetzt offiziell Teil der Canyon-Familie

Wenn du den Namen Valtteri Bottas hörst, verbindest du ihn wahrscheinlich mit Formel-1, Rennwagen und Finnland. Aber wenn er nicht gerade in seinem Formel-1-Wagen sitzt, gibt es für Valtteri nichts Schöneres, als sein Gravel Bike zu fahren.

Als begeisterter Radsportler und bekennender Canyon-Fan ist Valtteri nun offiziell Teil der Canyon-Familie. Wenn du ihm auf Instagram folgst, hast du vielleicht schon gesehen, wie er vor den Rennen die Strecke mit seinem Canyon Rennrad abfährt, um sich mit dem Kurs vertraut zu machen. Vor kurzem konnte man beobachten, wie er während der „Tour de France Femmes“ Flaschen an seine Freundin Tiffany Cromwell und ihre Teamkollegen von CANYON//SRAM Racing verteilte. Seine Leidenschaft für den Sport ist tief verwurzelt.

Was begeistert ihn also so sehr am Radsport? Wir haben uns zwischen den Formel-1-Rennen mit Valtteri getroffen, um zu verstehen, was ihn antreibt.

Q&A mit Valtteri Bottas Valtteri Bottas & CANYON//SRAM Pro Tiffany Cromwell

Gehen wir zurück zu den Anfängen. Wie und warum bist du zum Radsport gekommen?



Meine ersten Erfahrungen mit dem Fahrrad waren die Fahrten zur Schule, als ich sechs Jahre alt war. Es waren täglich ein paar Kilometer hin und zurück, egal ob Sommer, Winter oder bei minus 30 Grad und Wind! Und nach der Schule traf ich sehr oft Freunde mit dem Fahrrad in der schönen Natur Finnlands.

Natürlich habe ich irgendwann ein systematischeres Training für meine Rennkarriere begonnen, um fitter zu sein. Und Radfahren war immer Teil davon. Es war eine Möglichkeit, meine aerobe Ausdauer zu trainieren. Als ich schließlich 2013 nach Monaco zog, entdeckte ich den Straßenradsport endgültig für mich. Monaco ist natürlich ein wunderbarer Ort, um Rennrad zu fahren, egal ob es sich um Berg- oder Küstenstraßen handelt – es gibt so viele coole Ecken.

Als ich schließlich Tiffany traf, erfuhr ich mehr über den Profi-Radsport und das Leben eines Radsportlers: die damit verbundene Teamarbeit, die Taktik und die Bike Technologie. Diese ganzen Informationen haben mein Interesse noch mehr geweckt.

Als ich immer mehr auf dem Rennrad trainierte, anstatt zu laufen, spürte ich schnell die Fortschritte und ich wollte einfach immer besser werden. Ich liebe es, neue Orte mit dem Fahrrad zu erkunden. Ich reise auch oft mit meinem Fahrrad. Es ist eine tolle Möglichkeit, neue Orte zu sehen und sich fit zu halten, ohne die negativen Auswirkungen, die es beim Laufen geben kann.

Inzwischen interessiere ich mich auch für Rennen. Hauptsächlich, weil ich meine eigenen Grenzen ausloten möchte, besonders bei Gravel-Rennen. Mir gefällt das so sehr, weil es sich für mich fast schon ein bisschen entspannter anfühlt. Und vielleicht gibt es sogar das eine oder andere Bier!

Q&A mit Valtteri Bottas Bottas' favourite gravel roads are in the Nastola region of Finland

Du hast erwähnt, dass du ein leidenschaftlicher Radfahrer bist und wie sehr du den Radsport liebst. Wie würdest du die Formel-1 und den Radsport vergleichen und was magst du an der jeweiligen Sportart?



Die Formel-1 und der Radsport sind ganz offensichtlich sehr unterschiedliche Sportarten und man braucht unterschiedliche Fähigkeiten. Die Formel-1 ist ein sehr anspruchsvoller Sport, der je nach Strecke physisch sehr anstrengend ist. Beim Radfahren sind es vor allem die Beine, die schmerzen, und die Belastung der Lunge beim Atmen. Bei der Formel-1 sind die Schmerzen gegen Ende des Rennens im ganzen Körper zu spüren. Durch die G-Kräfte, die in jeder Kurve auftreten, ermüdet alles, besonders der Nackenbereich. Man braucht einen starken Oberkörper, aber keine besonders kräftigen Beine. Das Bremspedal ist ziemlich hart, so dass man etwas Kraft in den Beinen braucht, um es richtig durchzudrücken. Aber es ist ganz anders als Radsport.

Was ich am Radfahren mag, ist, dass es mich natürlich fitter macht. Formel-1-Rennen erfordern eine gute Cardio-Fitness und Ausdauer, denn die Rennen dauern bis zu zwei Stunden. Wenn du Fahrrad fährst, solltest du berücksichtigen, ob du ein Mountainbike, ein Rennrad oder ein Gravel Bike fährst, und du musst immer auf deine Umgebung achten. Du kannst nicht völlig abschalten, du musst immer konzentriert bleiben, besonders wenn du mit dem Gravel Bike oder Mountainbike in technisch anspruchsvollem Gelände unterwegs bist. Radfahren ist auch gut für den Kopf.

Die Formel-1 steckt natürlich voller Technik und Innovationen. Aber das sieht man heutzutage auch bei Fahrrädern. Ja, ein Fahrrad ist vielleicht einfacher aufgebaut als ein Formel-1-Wagen, aber in beiden Sportarten wollen die Spitzensportler die beste Ausrüstung. Es gibt immer Innovationen und tolle Neuentwicklungen. Seit ich selbst mit dem Radfahren angefangen habe, hat sich viel getan, und es ist toll, das zu sehen.

Beides sind Mannschaftssportarten und der Teamgeist spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Medaillen oder Trophäen zu gewinnen. Aber was die körperliche Belastung angeht, ist es sehr unterschiedlich.

Q&A mit Valtteri Bottas Valtteri Bottas rides his Canyon Grail

Radsport und Formel-1 ergänzen sich also gegenseitig, oder?



Das tun sie ganz bestimmt. Fahrradfahren ist ein tolles Herz-Kreislauf-Training, aber ich nutze es auch, um Stress abzubauen. Es ist eine großartige Möglichkeit, meinen Kopf frei zu bekommen, wenn ich gestresst bin, und gleichzeitig neue Orte zu entdecken.

Außerdem ist es eine Möglichkeit, mich selbst herauszufordern, wenn ich keine Formel-1-Rennen fahre. Und wenn ich die Formel-1 vermisse, dann fahre ich mit dem Fahrrad ein Rennen. Das Gefühl ist sogar ziemlich ähnlich. Vielleicht bin ich mit dem Bike keine 350 Stundenkilometer schnell, habe nicht den gleichen Adrenalinschub, aber was die Herausforderung angeht, ist es ganz ähnlich.

Wie sieht die perfekte Tour für dich aus?



Die perfekte Tour führt für mich durch unbekannte Orte. Ich mag es, neue Orte zu entdecken. Ob in Finnland, in den USA oder wo auch immer auf der Welt: ich möchte etwas Neues sehen. Man kommt mit den Einheimischen ins Gespräch und verbringt eine gute Zeit. Man sieht neue Landschaften, genießt neue Ausblicke, neue Straßen, neues Gelände. Am besten auf einem Gravel Bike, denn das ist momentan mein Favorit. Und während der Fahrt gibt es natürlich einen Kaffee, es sollten um die 25 Grad sein und das idealerweise ohne Wind. Ich bin gern in guter Begleitung, vorzugsweise in der von Tiffany.

Und danach lädst du deine Daten auf Strava hoch, schaust dir deine Fahrt noch einmal an und entspannst dich. Ein gutes Bier nach der Fahrt würde das Ganze perfekt abrunden!

Q&A mit Valtteri Bottas FNLD GRVL

Du hast gesagt, dass die Formel-1-Strecke in Suzuka dein Favorit ist, aber was ist deine Lieblingsstrecke auf dem Bike?



Meine Lieblingsstrecke auf dem Bike ist im Moment eine 50 km lange Rundstrecke, die ich sehr gerne fahre. Wenn ich nach Finnland nach Lahti Nastola zurückkehre. Ich würde sagen, 80 % Schotter. Es gibt ein paar Hügel und wirklich schönen, festen Schotter. Tolle Ausblicke. Es wird nie, einfach nie langweilig. Wer auch immer in meine Heimatregion kommt oder am FNLD GRVL teilnimmt – ich zeige euch diese Strecke gerne. Und sie ist etwas ganz Besonderes für mich, weil es mein Zuhause ist.

Was bedeutet es für dich, ein Gravel-Event, FNLD GRVL, in deinem Heimatland und deiner Region zu veranstalten?



Ich denke, der beste Ort für Gravel Riding ist Finnland, und vor allem bei meiner Heimatstadt, die für mich natürlich etwas ganz Besonderes ist. Ich habe den Jungs vom SBT Gravel (in Steamboat Springs in Colorado) gesagt, dass es cool wäre, ein Gravel-Event in Finnland zu haben, weil ich die Straßen einfach schön finde und sie definitiv ganz oben auf meiner Liste stehen. Ich dachte, es wäre toll, und SBT war begeistert, also haben wir uns zusammengetan.

Tiffany hat sich auch beteiligt, also wird es nächstes Jahr im Juni endlich stattfinden. Wir hatten bereits im August eine Testveranstaltung, die ein Erfolg war. Wir hatten viel internationale Presse, viele Besucher aus verschiedenen Ländern, und alle waren begeistert.

Die Stadt Lahti steht voll dahinter und unterstützt Gravel Riding und Outdoor-Aktivitäten. Lahti ist tatsächlich die grüne Hauptstadt Europas, weil sie schon bald eine klimaneutrale Stadt sein wird. Sie weist vielen anderen europäischen Städten den Weg, was wirklich cool ist. Ich bin stolz darauf, Teil davon zu sein, und die Veranstaltung wird großartig. Ihr solltet sie auf keinen Fall verpassen!

Q&A mit Valtteri Bottas FNLD GRVL

Gibt es andere Events, die du gesehen hast und an denen du gerne teilnehmen würdest?



Die gibt es wirklich, Grinduro sieht ziemlich cool aus. Es soll die perfekte Mischung aus Rennen und Party sein. Das hört sich ziemlich gut für mich an! Tatsächlich habe ich vor, an Grinduro Australia teilzunehmen. Ich glaube, es findet am 4. Dezember in der Nähe von Melbourne statt.

Es gibt aber so viele Events. Leadville könnte eines Tages auch sehr spannend sein. Das Cape Epic mit dem Mountainbike in Südafrika finde ich auch wirklich cool. Die Sache ist die, dass es inzwischen so viele tolle Veranstaltungen gibt, an denen ich teilnehmen möchte, aber natürlich bin ich auch mit meinen Formel-1-Rennen beschäftigt. Aber eines Tages ganz bestimmt. Das nächste Highlight für mich ist definitiv das FNLD GRVL Anfang Juni 2023.

Schau dir den Ort an



Halte Ausschau nach Valtteri bei Gravel-Events auf der ganzen Welt und neben der Strecke bei den Rennen von Tiffany. Wenn es sein Formel-1-Rennkalender zulässt, wird er die Zeit für den Radsport nutzen. Wir können es kaum erwarten, ihn beim FNLD GRVL zu treffen und zu sehen, welchen anderen Herausforderungen er sich mit dem Bike stellen wird.

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