Mullet vs. 29er: So findest du das richtige MTB-Setup für dich
Mullet oder 29? Welche Radgrößen-Kombi passt zu dir?
Business vorne, Party hinten. So lautet das Motto des legendären 80er-Jahre-Haarschnitts, dem Mullet. Kurz und sachlich vorne – das Business – kombiniert mit langen Haaren hinten – der Party – ist der ikonische Look dieser Ära. Mountainbiker haben diesen Begriff als Insider-Witz für gemischte Radgrößen übernommen: 29 Zoll vorne – das Business – und 27,5 Zoll hinten – die Party.
Heute dominieren auf dem Mountainbike-Markt 29-Zoll- und Mullet-Setups. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, und es kann verwirrend sein, zwischen Fachjargon und Hype das passende Setup für sich zu finden. Dieser kurze Guide zeigt dir, warum sie populär wurden und welcher Fahrertyp zu welchem Setup passt.
Inhalt
Warum fahren manche Fahrer Mullet-Setups?
Als die große Debatte um Mountainbike-Radgrößen zugunsten von 29-Zoll-Rädern entschieden wurde, begannen einige Fahrer, kleinere 27,5-Zoll-Räder hinten auszutesten. Die Vorteile der 29-Zoll-Räder waren unbestreitbar: Die großen Räder rollen leichter über Wurzeln und Steine. Einige Fahrer empfanden diese „29er“-Bikes jedoch als schwer zu manövrieren auf engen, technischen Trails. Mit dem kleineren Hinterrad (27,5 Zoll) sollte man das Beste aus beiden Welten herauskitzeln – ein Vorderreifen, der alles überrollt, kombiniert mit besserer Wendigkeit hinten.
Mullet-Setups sind heute die erste Wahl im Downhill-Rennsport, nur wenige Fahrer setzen im World Cup noch auf volle 29er. Am anderen Ende des Spektrums ist es nahezu ausgeschlossen, dass jemand im Cross-Country mit einem Mullet experimentiert. Wer so schnell wie möglich Strecke machen will, fährt definitiv 29er – daher nutzen heute alle Cross-Country-Fahrer 29-Zoll-Räder. Zwischen diesen Extremen wird die Frage Mullet oder 29er deutlich komplexer – die Antwort hängt davon ab, was du als Fahrer suchst.
Mullet vs 29er: Sender CFR Underdog vs Spectral CF 7
- Sender CFR Underdog – Canyon Sender CFR Underdog – Weltcup-Geschwindigkeit und -Kontrolle, robust gebaut für Privateers.
- Spectral CF 7 – Trailspaß mit kleinem Budget. CF-Performance, erschwinglicher Preis und eine solide Ausstattung. Viel zu lieben, nichts zu meckern.
Mullet vs. 29: Spielt meine Körpergröße hierbei eine Rolle?
Für kleinere Fahrer spricht viel für ein kleineres Hinterrad. Beim Spectral, unser Trailbike mit wechselbaren Mullet- und 29er-Laufrädern, haben wir entschieden, dass volle 29er für die kleinsten Fahrer wenig Sinn machen. Das größere Hinterrad erschwert die Handhabung, daher ist das XS-Modell Mullet-only.
Früher hieß es, größere Fahrer wären besser mit einem vollen 29er bedient, doch World Cup Downhill-Racing hat gezeigt, dass das nicht mehr gilt. Unabhängig von der Größe setzen sich die Vorteile eines kleineren Rads auf steilem, technischen Gelände durch. Unser Factory-Downhill-Team bestätigt das. Deshalb ist das Sender Downhill-Rennbike Mullet-only
Ich bevorzuge Mullet gegenüber 29. Ich finde es spaßiger und spielerischer und es funktioniert auch besser auf meinem DH-Bike. 29er sind super für Bikes mit weniger Federweg, aber bei den Bikes, die ich am liebsten fahre, funktioniert Mullet am besten!Luca Shaw
Mullet vs. 29: Welches Setup passt am besten zu meinen Trails?
Wenn du zwischen einem Mullet-Setup und einem vollen 29-Zoll-Bike wählst, ist die große Frage: Welche Radgröße passt am besten zu dir und zu deinen Trails? Du solltest überlegen, ob für dich Strecke machen oder Handling wichtiger ist. Frag dich daher zuerst, welche Art von Trails du fährst.
Schnelle, flowige Trails
Sind deine Trails eher flach mit offenen Kurven? Wie wichtig ist dir das Klettern? Wenn du hauptsächlich auf Trails unterwegs bist, bei denen Geschwindigkeit wichtiger ist als Präzision in engen, technischen Passagen, könnte ein 29-Zoll-Setup das Richtige für dich sein. Die größeren Räder sorgen für mehr Geschwindigkeit und halten diese besser auf rauen Abschnitten. Außerdem erleichtern die größeren Räder die Anstiege ein wenig.
Steile, technische Trails
Wenn du oft steile Abfahrten fährst und dein Bike durch enge Kurven manövrierst, ist ein Mullet vielleicht die bessere Option. Auf steilen Passagen erlaubt dir das kleinere Hinterrad, das Gewicht nach hinten zu verlagern und selbstbewusst bergab zu fahren. In engen Kurven kannst du das Bike außerdem leichter umsetzen.
Gemischte Trails
Wenn du jetzt denkst: „Meine Trails haben beides“, dann stellt sich die Frage: Wo beginnt für dich der Spaß? Ein volles 29-Zoll-Bike ist keineswegs schwer auf steilen, technischen Passagen und gibt dir mehr Speed auf offenen Abschnitten. Umgedreht klettert ein Mullet gut und hält die Geschwindigkeit, nur nicht ganz so stark wie ein 29er – kann aber für mehr Vertrauen sorgen, wenn es richtig grob wird.
Als Racer habe ich immer 29er bevorzugt wegen der Rollgeschwindigkeit. Wenn ich mich vom Rennsport zurückziehe, werde ich mehr mit Mullet experimentieren, um zu sehen, ob es die spaßigere Kombination ist.Jesse Melamed
Kann ich mein Bike auf Mullet oder Full-29er umbauen?
Theoretisch kann jedes 29-Zoll-Bike auf ein Mullet-Setup umgerüstet werden. Für große 29-Zoll-Räder ist es kein Problem, ein kleineres Hinterrad einzubauen. Der Nachteil: Die Geometrie ändert sich, was das Fahrgefühl verschlechtern kann. Das größte Problem bei einem 27,5-Zoll-Rad an einem 29-Zoll-Bike ist, dass das Tretlager tiefer liegt – deine Pedalen könnten dadurch öfter Hindernisse treffen. Außerdem verändert sich die Sitzposition, da das Gewicht im Vergleich zur Standardposition weiter nach hinten verlagert wird. Das bedeutet, dass der Sitzrohrwinkel flacher wird, was die Kletterleistung beeinträchtigen kann. Außerdem muss die Federung neu eingestellt werden, um die veränderte Position auszugleichen.
Einige Mullet-Bikes könnten ein 29-Zoll-Hinterrad aufnehmen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass im Hinterbau nicht genug Platz für das größere Rad ist. Wenn du so einen Umbau planst, empfehlen wir unbedingt, vor dem Kauf eines neuen Hinterrads zu prüfen, ob Rad und Reifen in den Rahmen passen. Wenn es passt, wirst du feststellen, dass sich das Gewicht des Bikes nach vorne verschiebt und das Tretlager deutlich höher liegt, was die Stabilität bei hoher Geschwindigkeit verringert.
Die Geometrie spielt eine große Rolle darin, wie sich dein Bike anfühlt und fährt – besonders beim Ausprobieren solcher Setups. Um zu verstehen, wie Winkel und Maße dein Fahrverhalten beeinflussen, schau dir unseren Mountainbike-Geometrie-Guide an.
Ich liebe das Mullet. Das Bike ist deutlich dynamischer, viel einfacher zu kontrollieren und zu platzieren – besonders für mich, da ich nicht sehr groß bin. Ich habe außerdem mehr Bewegungsfreiheit auf meinem Bike und fühle mich wohler.Marine Cabirou
Das Spectral: Kein Kompromiss zwischen 29-Zoll und Mullet
Wenn du dir unsicher bist, ob du ein Mullet oder ein 29-Zoll-Setup bevorzugst, gibt es eine todsichere Antwort – das Spectral. Unser preisgekröntes Trailbike ist so konzipiert, dass sowohl 29er- als auch Mullet-Setups dank einfachem Flip-Chip an der Kettenstrebe möglich sind. Wenn du also die volle 29-Zoll-Version kaufst, brauchst du nur ein neues Hinterrad und einen Inbusschlüssel, um es auf Mullet umzubauen – und umgekehrt. Der Chip verlängert oder verkürzt die Kettenstrebe, um die gewünschte Radgröße zu nutzen, während die übrige Geometrie erhalten bleibt – Kompromisse sind also nicht nötig.
Spectral: Zwei Setups, ein Ziel – purer Spaß auf jedem Trail
- Spectral CF 7 Mullet: Agil, verspielt und bereit, von jeder Linie abzuspringen – das Mullet-Spectral bringt deine wilde Seite auf technischen Trails zum Vorschein.
- Spectral CF 7 29er: Schnell, souverän und auf Vortrieb ausgelegt – das 29er-Spectral rollt über alles hinweg, was sich ihm in den Weg stellt, gemacht für Fahrer, die nach Flow und Speed suchen.
Was sagt die Canyon-Crew dazu?
Luca Shaw ist ein Fahrer, der früher im World Cup Downhill auf Full-29 gedrängt hätte. Nach einer seiner stärksten Saisons auf dem Sender mit Mullet-Setup ist für ihn dieses Jahr klar: „Ich bevorzuge Mullet gegenüber 29. Ich finde es spaßiger und spielerischer und es funktioniert auch besser auf meinem DH-Bike. 29er sind super für Bikes mit weniger Federweg, aber bei den Bikes, die ich am liebsten fahre, funktioniert Mullet am besten!“
Seine Teamkollegin Marine Cabirou stimmt zu: „Ich liebe das Mullet. Das Bike ist deutlich dynamischer, viel einfacher zu kontrollieren und zu platzieren – besonders für mich, da ich nicht sehr groß bin. Ich habe außerdem mehr Bewegungsfreiheit auf meinem Bike und fühle mich wohler. Ich mag das Mullet auf all meinen Bikes, ob Trailbike oder E-Bike. Es erlaubt mir, noch mehr auf dem Trail zu spielen.“
Auch wenn er kleiner ist, fährt der ehemalige Enduro World Series Champion Jesse Melamed konsequent 29er: „Als Racer habe ich immer 29er bevorzugt wegen der Rollgeschwindigkeit. Wenn ich mich vom Rennsport zurückziehe, werde ich mehr mit Mullet experimentieren, um zu sehen, ob es die spaßigere Kombination ist.“
Auch unser CLLCVT-Trailbike-Shredder Braydon Bringhurst findet:
Definitiv Mullet. Es ist dynamischer und einfach besser beim Bergabfahren. Beim Klettern ist der Unterschied nicht groß genug, um das überlegene Fahrgefühl beim Abfahren mit dem Mullet auszugleichen.Braydon Bringhurst
Entscheidung zwischen Mullet und 29er?
Wenn du dich schwer tust, welche Kombination aus Laufrädern am besten zu dir passt, haben wir eine einfache Lösung, die dir dabei helfen kann:
1. Schreib dir zehn Touren auf, die du im nächsten Jahr fahren möchtest.
2. Überlege bei jeder Tour, was dir am meisten Spaß macht und ob dafür eher ein 29er oder ein Mullet-Setup passt.
Am Ende gibt es kein richtig oder falsch – entscheidend ist nur, was dir Spaß macht. Und falls du dich immer noch nicht entscheiden kannst, denk daran: Mit dem Spectral bist du nicht auf eine Laufradgröße festgelegt, denn das Bike kann beides aufnehmen.
Brauchst du Unterstützung bei der Wahl deines Canyon Mountainbikes? Wir haben eine komplette Reihe an Kaufratgebern, die jedem Fahrertyp helfen, das passende Bike zu finden. Bist du neu im Sport und alles klingt etwas verwirrend? Unser Anfänger-Guide über das Mountainbiken zeigt dir, was du wissen musst, um sicher auf den Trails zu starten.
Wenn du noch nie verschiedene Laufrad-Kombinationen gefahren bist, gibt es keinen Ersatz fürs Ausprobieren. Die freundlichen Teams in unseren Canyon Experience Centern beraten dich gern zu den Bikes und können Testfahrten für dich arrangieren. Wenn du merkst, dass du dich bei der Laufradgröße unsicher fühlst, lohnt sich vielleicht unser Model Finder Tool, das dich Schritt für Schritt zu deinem perfekten Bike führt. Mit dem Bike Comparison Tool kannst du außerdem einzelne Modelle direkt miteinander vergleichen.
Egal, welche Laufradgröße du bevorzugst – dein Canyon Bike wird dir garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn beim Mountainbiken zählt nur eins: der Spaß. Wir sehen uns auf den Trails!
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Über den AutorMatt Wragg
Lerne Matt Wragg kennen, den freiberuflichen Fotografen, Autor und selbsternannten Fahrrad-Zerstörer aus Nizza, Frankreich. Trotz erfolgloser Versuche bei XC-, Trial-, 4X- und DH-Rennen hat Matts Leidenschaft für das Mountainbiken nie nachgelassen. Nach einer Zeit in der Kommunikationsberatung beschloss er, seiner Liebe zum Radsport nachzugehen und zog nach Neuseeland. Seitdem hat er die Welt bereist, Trails gejagt und eine erfolgreiche Karriere als Radsportfotograf und -autor aufgebaut. Im Jahr 2021 wurde bei ihm Autismus diagnostiziert, mit dem er seither leben lernt. Sein Fahrradkeller ist ein echtes Zeugnis seiner Liebe zum Radsport und beherbergt Fahrräder, die von Freeride bis Cargo reichen.