MTB-Schaltung einstellen – eine einfache Anleitung

Mountainbikes werden heute standardmäßig mit Kettenschaltung ausgestattet. Zu den bekanntesten Herstellern zählen Shimano und SRAM. In einem anderen Blogbeitrag erklären wir, wie eine MTB-Schaltgruppe aufgebaut ist und wie sie funktioniert.  

Ob Shimano Deore, Shimano XT oder SRAM NX – welche Schaltung du fährst, spielt für die Einstellung des Schaltwerks kaum eine Rolle. Die Arbeitsschritte sind bei mechanischen Schaltungen dieselben. 

Zunächst gilt es herauszufinden, warum die mechanische Fahrradschaltung am Mountainbike nicht richtig funktioniert. Nur so lässt sie sich präzise einstellen. Das sind die häufigsten Gründe für Schaltprobleme: 

• Das Bike oder der Schaltzug sind neu: Der Schaltzug dehnt sich während der ersten Ausfahrten aus, sodass er nachjustiert werden muss. 
• Die Schaltzüge sind verschmutzt: Je nach Nutzung des Bikes kann auch bei modernen Systemen mit guten Dichtungen Schmutz in die Leitungen gelangen. Das gilt vor allem, wenn du oft bei Nässe im Gelände unterwegs bist. Wie man ein Mountainbike reinigt, ohne es zu beschädigen, erfährst du in unserem Blog. 
• Das Schaltauge ist nicht gerade: Wenn das Schaltauge durch einen Sturz oder Felskontakt verbogen ist, kann die Schaltung am Mountainbike nicht mehr sauber eingestellt werden. Entweder tauschst du es aus oder lässt es richten. Zum Check legst du einen mittleren Gang ein. Schau dir das Schaltauge von hinten an – die beiden Schaltröllchen müssen exakt senkrecht unter den Ritzeln stehen. 
• Außenhülle und Züge sind verschlissen: Überprüfen kannst du den Zustand, indem du, ohne zu kurbeln, vom größten auf das kleinste Ritzel durchschaltest. Der Schaltzug dehnt sich so, dass du an der Außenhülle die Endkappen abziehen kannst. Bei Korrosion oder Beschädigungen empfiehlt es sich, neue Außenhüllen und Züge zu montieren.  
• Hinterrad nicht fest: Kontrolliere den korrekten Sitz vom Hinterrad im Rahmen. Sitzt das Laufrad korrekt und ist die Achse fest genug angezogen? 
• Material verschlissen: Wenn Schaltprobleme aufgrund von Materialverschleiß an Kette und Kassette auftreten, hilft nur der Tausch der Komponenten. 

Damit du die Gangschaltung an deinem MTB einstellen kannst, muss sich das Hinterrad frei drehen können. Am besten befestigst du dein Fahrrad an einem Montageständer.  

Der Schwenkbereich des Schaltwerks wird in beide Richtungen durch die Endanschläge begrenzt. Sie verhindern, dass die Kette vom größten oder vom kleinsten Zahnkranz abspringt. Der Schwenkbereich wird über zwei Schrauben, die hinten am Schaltwerk sitzen, eingestellt. Die Schraube für den oberen Anschlag wird bei Shimano und SRAM mit dem Buchstaben L markiert, die Schraube für den unteren Anschlag mit H. 

Zum Einstellen des unteren Anschlags schaltest du auf das kleinste Ritzel. Schau von hinten auf das Schaltwerk und justiere die H-Schraube so, dass sich das obere Schaltröllchen bzw. die Leitrolle genau unter dem kleinsten Ritzel befindet. Drehst du im Uhrzeigersinn, bewegt sich das Schaltwerk nach links. Drehst du entgegengesetzt, bewegt sich das Schaltwerk nach rechts. Taste dich vorsichtig mit Viertel- und halben Umdrehungen an die richtige Position heran. 

Schalte nun langsam hoch, bis die Kette auf dem obersten Ritzel liegt. Sie darf nicht zwischen Kassette und Speichen geraten. Schau wieder von hinten, ob sich das obere Schaltröllchen in einer Linie mit dem größten Ritzel befindet. Korrigieren lässt sich das Schaltwerk in dieser Position über die L-Schraube.

Schalte anschließend die Gänge der Fahrradschaltung schrittweise durch, während du kurbelst. Beobachte, ob sie korrekt einrasten und ob die Kette mittig über jedes Ritzel läuft. Hakt oder springt sie, musst du die Zugspannung anpassen. Die Zugspann- bzw. Rändelschraube befindet sich am Schalthebel, bei älteren Bikes sitzt sie hinten am Schaltwerk. Klettert die Kette verzögert hoch, spannst du den Zug, indem du die Schraube festdrehst. Wandert sie verzögert hinunter, lässt du Zug nach. Drehe die Schraube heraus.  

Die Umschlingung gibt vor, wie weit die Leitrolle vom Ritzel entfernt ist und wie weit das Ritzel von der Kette umschlossen wird. Einstellen lässt sie sich über die B-Schraube, die über den beiden Anschlagsschrauben sitzt. Der Abstand zwischen Schaltröllchen und Ritzel sollte etwa 5 mm betragen. Ist er zu klein, drehst du die Schraube im Uhrzeigersinn hinein. Ist er zu groß, ziehst du sie an.

Besitzt dein MTB eine 2-fach-Schaltung, muss zusätzlich der Umwerfer justiert werden. Wie das Schaltwerk besitzt der Umwerfer zwei Einstellschrauben, die den Schwenkbereich begrenzen. Über die L-Schraube stellst du die untere Begrenzung ein, über die H-Schraube die obere Begrenzung. 

So gehst du vor: 

• Unterer Anschlag: Schalte vorne auf das kleinste Kettenblatt und hinten auf das größte Ritzel. Prüfe den Abstand der Kette vom inneren Leitblech. Er sollte gerade so groß sein, dass eine 10-Cent-Münze dazwischen passt. Ist zu wenig Platz, musst du die L-Schraube etwas herausdrehen, bei zu viel Spiel ziehst du sie an.  
• Oberer Anschlag: Schalte hinten auf das kleinste Ritzel und vorne auf das größte Kettenblatt. Zwischen der Kette und dem äußeren Leitblech sollte ein kleiner Spalt von 1–3 mm sein. Ist er zu groß, musst du den Umwerfer stärker begrenzen, indem du die H-Schraube leicht anziehst. Schleift die Kette, wird die H-Schraube gelockert. Wenn die H-Schraube komplett herausgedreht ist, die Kette aber trotzdem schleift, muss die Zugspannung erhöht werden. 
• Zugspannung: Zur Feinjustierung schaltest du rauf und runter. Wird die Kette nicht sauber nach unten transportiert, ist die Zugspannung zu hoch. Drehe die Zugspannschraube an deinem Schalthebel im Uhrzeigersinn herein. Schaltet der Umwerfer dagegen nicht sauber nach oben, hat der Zug zu wenig Spannung. In diesem Fall drehst du die Zugspannschraube heraus.  

Es gibt einige Schaltvorgänge, beispielsweise klein-klein oder groß-groß, bei denen es zu einem Schleifen kommt, obwohl der Umwerfer einwandfrei funktioniert.