08 Nov. 2023 Canyon.com
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MTB Singletrail-Skala einfach erklärt

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie das System der MTB Singletrail-Skala funktioniert. So bist du sicherer und mit mehr Spaß auf deinem MTB unterwegs.

MTB Singletrail-Skala einfach erklärt MTB Singletrail Skala einfach erklärt

Die Singletrail Skala markiert ähnlich wie beim Skifahren die Schwierigkeit von Trails mit den Farben Blau, Rot und Schwarz. Dadurch können Biker einschätzen, ob sie sich auf einen Trail einlassen möchten oder lieber einen leichteren wählen.

Inhalt

Wozu gibt es die Singletrail Skala?

Ähnlich wie beim Klettern oder Skifahren werden mit der MTB Singletrail-Skala (STS) Routen nach ihrem Schwierigkeitsgrad kategorisiert. Auf diese Weise kannst du dir vorab überlegen, ob du einem bestimmten Trail technisch gewachsen bist - und zwar bevor du dich auf den Weg machst. Der Sicherheitsaspekt ist dabei sehr wichtig: Knöpfst du dir eine Strecke vor, die zu anspruchsvoll ist, endet das oft mit bösen Stürzen. Wenn du ständig am Limit bist, bleibt außerdem der Spaß auf der Strecke.   

Darum gibt es farbliche Markierungen:   

  • Blau für Leicht 
  • Rot für Mittel 
  • Schwarz für Schwer   

Das ist einfach zu merken und dank einheitlicher Definition übertragbar: Hast du einmal eine rote Piste locker geschafft, wirst du sehr wahrscheinlich auf einer anderen roten Piste ebenfalls Spaß haben.

Wofür gibt es die Singletrail Skala? Wofür gibt es die Singletrail Skala?

Wer hat die Single Trail Skala erfunden?

Als das Mountainbiken populär wurde, gab es lange Zeit keine einheitliche Trail-Kategorisierung. Das konnte natürlich zu Missverständnissen führen. Vermeintlich einfache Trails können einen Neuling schnell überfordern. Gleichermaßen kann eine angeblich anspruchsvolle Abfahrt für einen erfahrenen Downhill-Racer furchtbar langweilig sein. Diese Problematik erkannten die erfahrenen Mountainbiker und Guides Carsten Schymik, David Werner und Harald Philipp: Ihr Ziel war ein System, das es Bikern ermöglicht, die Schwierigkeit eines Trails klar einschätzen zu können. Ganz so, wie es sich auf der Skipiste lange bewährt hat. 

Wie funktioniert die Single Trail Skala?

Die MTB Single Trail Skala umfasst drei Schwierigkeitsklassen. Sie sind durch Farben markiert. Blau steht wie auf der Skipiste für Leicht. Rote Trails sind mittelschwer, schwarze sehr schwer.   

Die drei Klassen sind weiter unterteilt in insgesamt sechs Schwierigkeitsgrade:   

  • S0 und S1 (blau)  
  • S2 (rot) sowie S3 
  • S4 und S5 (schwarz)   

Jeder Schwierigkeitsgrad ist klar definiert und dadurch objektiv von den anderen unterscheidbar. Der Vorteil für dich liegt auf der Hand: Du brauchst dich nicht in einer Gegend auszukennen. Trotzdem kannst du einschätzen, was du beispielsweise auf einem S2-Trail erwarten kannst.

MTB Singletrail Skala MTB Singletrail Skala

Wie sind die einzelnen Schwierigkeitsstufen charakterisiert?

Im Folgenden beschreiben wir kurz, was die einzelnen S-Grade bedeuten. Du findest diese Markierungen zum Beispiel im Routenplaner komoot. Mithilfe unserer Beschreibungen hast du eine wertvolle Planungshilfe.  

S0 – sehr leicht 

S0 Trails sind selbst für unerfahrene Durchschnitts-Biker easy fahrbar. Es erwarten dich keine besonderen Schwierigkeiten. In der Regel handelt es sich um flowige, keinesfalls steile Wald- und Wiesenwege. Mit Wurzeln, Stufen oder sonstigen Hindernissen ist praktisch nicht zu rechnen.  

S1 – leicht 

S1-Trails sind ebenfalls leicht. Allerdings musst du hier und da mit kleineren „Hindernissen“ in Form von flachen Wurzeln, Steinen oder Wasserrinnen rechnen. Hier ist schon mehr Aufmerksamkeit gefragt.  

S2 – mittel 

Die Wurzeln und Steine werden immer größer. Auch auf Stufen oder Treppen solltest du dich einstellen. Außerdem können engere Kurven vorkommen. Etwas Erfahrung auf dem Mountainbike kann nicht schaden: Du solltest deine Bremsen bewusst betätigen und wissen, wie du dein Gewicht richtig verlagerst. Der mittleren Schwierigkeit des Trails entsprechend, fährst du am besten im Stehen.  

S3 – schwer 

Jetzt wird es richtig anspruchsvoll: S3-Trails sind für Durchschnitts-Bike-Piloten schon ordentliche Herausforderungen. Hohe Stufen, Spitzkehren und Passagen schräg zum Hang sind auf einem S3-Trail keine Seltenheit. Sei aufmerksam, bremse kontrolliert und halte die Balance!  

S4 – sehr schwer 

„Für Könner gerade noch fahrbar“ charakterisiert den S4-Trail am besten. Er ist verblockt und es erwarten dich große Felsbrocken, schwierige Wurzelpassagen oder Geröllfelder. Auch kann es richtig steil bergab gehen. Enge Spitzkehren sind keine Seltenheit. Auf einem S4-Trail solltest du mit anspruchsvollen Fahrtechniken wie dem Versetzen der Räder in Steilkurven vertraut sein.  

S5 - extrem Schwer 

Hier ist das Fahren kaum noch möglich. Selbst das Tragen des Bikes ist auf einem S5-Trail eine Challenge. Oft ist es extrem steil und der Trail im Grunde nur ein schmaler Pfad. Auf diesem musst du jederzeit mit Absätzen, Gegenanstiegen oder umgefallenen Bäumen rechnen. Wenn du nicht zu denen gehörst, die immer auf der Suche nach ultimativen Challenges sind, mach besser einen Bogen um S5-Trails! 

Wo findest du Angaben zur Trailbeschaffenheit nach der MTB Singletrailskala?

Die MTB Single Trail Skala hat sich heute etabliert und wird auch von offiziellen Verbänden anerkannt. Sowohl der DIMB als auch der Deutsche Alpenverein (DAV) und der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) haben diese Skala als Standard übernommen. Auch in Routenplanern wie komoot sind Trails entsprechend der Single Trail Skala markiert. Wenn ein Trail mit S0 bis S5 gekennzeichnet ist, weißt du, dass die Single Trail Skala als Orientierung diente.


Wofür gibt es die Singletrail Skala? Wofür gibt es die Singletrail Skala?

Ist die Kennzeichnung von Trails nach der MTB Single Trail Skala eindeutig?

Grundsätzlich sind die einzelnen S-Grade wie oben beschrieben klar definiert. Allerdings musst du beachten, dass die Charakterisierung der Trails unter „Idealbedingungen“ erfolgt. Klar: Ein einfacher Trail wird im Dunkeln zu einer echten Challenge. Genau so kann es sein, dass ein mittelschwerer Wurzeltrail bei Nässe unfahrbar wird. Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob du einen Trail mit Vollgas herunter bretterst oder im Schritttempo unterwegs bist. „Mitdenken“ ist also angebracht. Dann gelingt es in der Regel gut, mithilfe der Single Trail Skala eine Strecke korrekt einzuschätzen.  

Abgesehen von variablen Faktoren wie Wetter oder Tageszeit gibt es noch den Faktor „Mensch“. Und Menschen machen Fehler – ob unbewusst oder vorsätzlich. Mit anderen Worten: Halte die Augen auf, fahre vorausschauend und verlasse dich nicht blind darauf, was eine App dir mitgeteilt hat.  

Was bringt die Single Trail Skala?

Die MTB Single Trail Skala (STS) ist ein großartiges Tool, das dir bei der Planung deiner Bike-Abenteuer hilft. Mit der STS kannst du dir „ein Bild“ von den Wegen und Trails machen, die dich erwarten. Dafür benötigst du keinerlei Ortskenntnis. Trotzdem kannst du dir ziemlich sicher sein, dass deine Tour in etwa deinen Vorstellungen entspricht. In beliebten Tourenplanern wie Outdooractive oder komoot ist die STS bereits integriert. Das macht deine Planung zum Kinderspiel.  

Hier geben wir die Tipps und Tricks zur Tourenplanung mit komoot. Inspiration für deine nächsten Touren findest du in unseren schönsten MTB Touren in Deutschland.

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